Nuklearforum.
Nach einem Bericht des britischen Energiemarktforschungs-Unternehmens Enappsys hat Frankreich im ersten Halbjahr 2023 insgesamt 17,6 TWh (netto) mehr exportiert als importiert (netto, wobei der Grossteil des Stroms nach Grossbritannien (8 TWh) und Italien (9 TWh) floss. In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres lagen die Importe noch um 13,9 TWh über den Exporten.
Jean-Paul Harreman, Direktor von Enappsys, sagte: «Der Grund für den Anstieg der Exporte in Frankreich gegenüber dem Vorjahr war eine erhöhte Verfügbarkeit der Kernkraftwerke des Landes. Obwohl die Verfügbarkeit immer noch um 10-15% niedriger ist als normal, half die Erhöhung der Kapazität um zwischen 5 und 10 GW gegenüber dem Vorjahr, das französische Energiegleichgewicht wieder umzukehren.»
Schweden war im ersten Halbjahr dieses Jahres der zweithöchste Nettoexporteur von Strom und lieferte netto 14,6 TWh Strom in andere Länder. Spanien hat neu Deutschland überholt und ist der dritthöchste Nettoexporteur mit 8,8 TWh. Deutschland hat mit einem Saldo in Höhe von -0,6 TWh mehr Strom importiert als exportiert.
«In Deutschland war die Stilllegung von Atomkraftwerken der Hauptgrund dafür, dass sich das Energiegleichgewicht auf Importe umstellte. Diese Stilllegungen bedeuteten, dass Deutschland in Zeiten geringer Produktion aus erneuerbaren Energiequellen zusätzlichen Strom aus anderen Ländern beziehen musste», so Jean-Paul Harreman.
Auch die Schweiz war im ersten Halbjahr unter dem Strich Nettoimporteur: die Importe (13,3 TWh) lagen aber nur leicht über den Exporten (13 TWh). Italien blieb in der ersten Hälfte des Jahres der grösste Nettoimporteur und bezog 25,9 TWh aus dem Ausland, von denen 9,9 TWh über die Schweiz und 9,5 TWh über Frankreich kamen.
Quelle
S.D. nach Enappsys, August 2023