AWP. Auf rund 25 Hektaren sollen bis zu 35 Gigawattstunden Strom pro Jahr erzeugt werden - mit einem Winterstromanteil von rund 30 Prozent, wie die beiden Unternehmen am Freitag mitteilten. Die Investitionskosten beziffern sie auf rund 30 Millionen Franken.
Nun beginne die Bewilligungsphase. Die Behörden des Kantons und der Stadt Bern sowie der Standortgemeinde Belp hätten jedoch bereits positiv auf das Projekt reagiert.
Die BKW will für den Solarpark mit dem Flughafen Bern eine gemeinsame Trägerschaft bilden, an welcher der Energiekonzern 51 Prozent und der Flughafen 49 Prozent halten sollen. Die beiden Unternehmen kennen sich zudem bereits aus anderen gemeinsamen Projekten: So errichtet die BKW derzeit im Auftrag des Flughafens eine Photovoltaikanlage auf zwei Gebäuden des Flughafens.
Die geplante Anlage soll im eingezäunten Areal des Flughafens, im Bereich der heutigen Graspisten, entstehen. Dort gibt es nach Angaben der Projektpartner weder landwirtschaftliche Ackerflächen noch ist das Gebiet aus luftfahrtrechtlichen Gründen anderweitig nutzbar.
Durch den Verzicht auf eine Bewirtschaftung können laut BKW neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen entstehen. Für die Landwirtschaft biete sich die Möglichkeit von der Heuwirtschaft auf Beerenkulturen oder Weidewirtschaft durch Schafe umzustellen.
Vorrang hat im Belpmoos jedoch unverändert der Flugbetrieb. Um das Solarprojekt zu ermöglichen will der Flughafen nun eine bewilligte weitere Ausbauetappe südwestlich der Piste in modifizierter und redimensionierter Form angehen.
Machbarkeit geprüft
Beim politisch forcierten Ausbau der erneuerbaren Energiequellen in der Schweiz stünden insbesondere auch grosse alpine Solaranlagen im Fokus, hiess es von den Initianten weiter. Das gemeinsame Projekt zeige aber, dass es auch im Mittelland geeignete Standorte für grosse Freiflächenanlagen gebe, mit denen sich erhebliche Mengen Strom erzeugen liessen - und das noch in bereits besiedeltem Gebiet und nahe bei Wirtschaftszentren. Für den Netzanschluss seien keine neuen oberirdischen Leitungen nötig.
Der Flughafen stelle das Land während rund 25 Jahren zur Verfügung. Für BKW-Chef Robert Itschner passt das Projekt "hervorragend" zur Strategie der BKW: "Wir wollen die Produktion von erneuerbarem Strom in den nächsten Jahren weiter ausbauen, gerade auch mit Projekten in der Schweiz."
Mit einem Anteil von 10 Prozent ist die BKW eine der grössten Aktionäre der Flughafen Bern AG. Bern sei nicht der erste Flughafen, der sein Areal für die Gewinnung von Sonnenstrom nutzen will. So verfüge etwa der Wiener Flughafen bereits über eine Freiflächenanlage mit ähnlichen Dimensionen.