ABB Kundenmagazin. AMAG rüstet sich für die Zukunft und setzt einen Meilenstein in der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeits- und Klimastrategie: An 13 zentral gelegenen Standorten in der Schweiz installiert das Unternehmen Schnellladestationen für Elektroautos. Die Ladestationen in Sihlbrugg und Oftringen gingen Anfang März in Betrieb. Dabei setzt das grösste Automobilunternehmen der Schweiz auf die Terra 360 von ABB.
Terra 360 kann zwei Autos gleichzeitig laden
Mit einer maximalen Ausgangsleistung von 360 Kilowatt ist die Terra 360 nicht nur eine der derzeit leistungsfähigsten Ladestationen auf dem Markt: In der von AMAG bestellten Version kann sie zwei Autos gleichzeitig laden. Die Terra 360 stellt jedem Fahrzeug zu jeder Zeit die maximal optimierte Leistung bereit. Nähert sich ein Auto der Vollladung, lädt es langsamer. Die Ladesäule erfasst das, verringert die Ladeleistung und erhöht die Leistung für das Laden des anderen Autos.
Frank Böhmerle, CTO bei der AMAG Automobil und Motoren AG, sagt zu der zukunftsweisenden Investition: «Auch wenn bei den heute verfügbaren E-Fahrzeugen die maximale Ladeleistung bei 150 bis 270 kW liegt, ist abzusehen, dass bei Personenwagen der Standard in den kommenden Jahren auf 350 bis 360 kW ansteigen und sich damit die Ladezeit massiv verkürzen wird. Mit unserem Netz an autobahnnahen Standorten sind wir für den Durchgangsverkehr interessant und bieten eine attraktive Ergänzung zum Ladenetz auf den Autobahnraststätten. Ich bin davon überzeugt, dass wir damit unseren Kundinnen und Kunden ein attraktives Angebot zum öffentlichen Laden machen.»
Oftringen: Lastspitzen mit USV abdecken
In Oftringen werden die Ladestationen als Weltpremiere über ein innovatives Peakshaving-System mit Strom versorgt, um trotz schwacher Netzinfrastruktur der Gemeinde höchste Ladeleistungen zu ermöglichen. Das Peakshaving-System wurde von ABB in Quartino (Tessin) entwickelt, dem ABB-Kompetenzzentrum für Systeme zur unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) - siehe diesen inside-Artikel zu dessen Entwicklung.
So ist die Terra 360 in Oftringen nicht direkt an das Verteilnetz angeschlossen, sondern an eine ABB-USV des Typs Megaflex DPA mit einer Ausgangsleistung von 500 Kilowatt. Ihr Energiespeicher besteht aus Lithium-Ionen-Batterien mit einer Kapazität von 150 Kilowattstunden. Die Batterien decken beim Schnellladen die Leistungsspitzen ab, die über die verfügbare Leistung aus dem Versorgungsnetz hinausgehen.
Energiemanagement mit Optimax
In Sihlbrugg und Oftringen kommt – wie künftig bei allen weiteren AMAG-Standorten mit ABB-Schnellladern – auch die ABB-Energiemanagement-Software Optimax zum Einsatz. Sie optimiert die Verteilung der verfügbaren Leistung dynamisch auf die beiden Schnellladestationen.
In den kommenden Monaten sollen an weiteren elf AMAG-Standorten je zwei Terra 360 mit jeweils zwei Schnellladepunkten installiert werden: in Chur, Winterthur, Pratteln, Schaffhausen, Zuchwil, Bern, Vaduz, Genf, Crissier, Noranco und Kriens. Wenn möglich erfolgt der Anschluss direkt ans Verteilnetz. Wo dessen Leistung nicht ausreicht, kann die USV-Lösung von ABB Abhilfe schaffen.
Zentraler Beitrag zur Dekarbonisierung
Bezahlen kann man an allen Stationen mit den gängigen Ladekarten, auch Bezahlung mit Kreditkarten ist geplant. Besonders attraktiv ist das Laden mit der neuen Kundenapp der AMAG oder der kürzlich lancierten Ladekarte der AMAG, die auch mit Kreditkartefunktion kombiniert werden kann.
Für Matthias Gabler, Managing Director AMAG Retail, ist klar: «Mit dem Ausbau der Schnellladestationen leisten wir einen zentralen Beitrag zur Dekarbonisierung der individuellen Mobilität. Gleichzeitig setzen wird unsere Klimastrategie mit aller Konsequenz weiter um, um uns zur führenden Anbieterin nachhaltiger individueller Mobilität zu entwickeln.»
Herausforderungen der Netzinfrastruktur bewältigen
Adrian Wachholz, Geschäftsführer ABB E-mobility AG Schweiz, sagt: «Mit diesem Projekt positioniert sich die AMAG als zentraler Player in der Schweiz und treibt so die Zukunft der Elektromobilität voran. Unsere ganzheitliche Lösung bestehend aus Verteilung, Peakshaving-System, Batterie, Energiemanagementsystem und Ladestationen zeigt unseren Vorsprung in der Elektromobilitätsbranche. Dass wir nicht nur die Ladeinfrastrukturbedürfnisse, sondern auch die Herausforderungen der Netzinfrastruktur frühzeitig erkannt und adressiert haben, kommt uns in diesem Projekt zugute. Besonders hervorzuheben ist aber auch das konsequente Handeln von AMAG hinsichtlich ihrer Dekarbonisierungsstrategie, das den Einsatz solch innovativer Technologien ermöglicht. Wir schätzen die enge Zusammenarbeit mit AMAG und bedanken uns für das entgegengebrachte Vertrauen.»