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«Das hängt im Moment wie ein nasses Handtuch über dem gesamten Markt», sagte Konzernchef Björn Rosengren am Donnerstag bei der Vorlage des Jahresabschlusses. «Die Situation da draussen ist ziemlich schwierig, vor allem zwischen den USA und China, aber nicht nur das, wir haben auch zwei Kriege in der Nähe von Europa, was das Leben für niemanden einfacher macht.»
Für 2024 erwartet der Siemens-Rivale eine Verlangsamung des Umsatzwachstums auf rund fünf Prozent. Im vergangenen Geschäftsjahr setzte der Konzern 32,2 Milliarden Dollar um. Das Wachstum von 14 Prozent ging auch auf einen Nachholeffekt nach der Covid-Krise zurück. Über den Konjunkturzyklus peilt ABB ein Wachstum aus eigener Kraft von fünf bis sieben Prozent an. Zukäufe sollen weitere ein bis zwei Prozentpunkte Wachstum beisteuern. Megatrends wie die Energiewende und der Ersatz von menschlicher Arbeitskraft durch Maschinen verleihen dem der Hersteller Robotern, Antrieben und Elektro-Ladestationen Rückenwind.
Trotz des vorsichtigen Ausblicks reagierten Analysten positiv auf den Abschluss. Die Quartalszahlen seien besser als erwartet ausgefallen, erklärte ZKB-Analyst Bernd Laux. «Im Gegensatz zu zum Beispiel Rockwell Automation hat ABB für das abgelaufene Quartal und Jahr voll und ganz geliefert.» An der Börse rückten ABB um zwei Prozent vor. Dank höherer Volumina und Preise sowie einer weitgehend reibungslosen Abwicklung der Aufträge kletterte der Gewinn 2023 um 51 Prozent auf 3,75 Milliarden Dollar. Die wichtigste interne Steuerungsgrösse operative Marge (Ebita) legte auf 16,9 Prozent zu. Im laufenden Jahr will ABB diesen Wert erneut leicht verbessern. Mittelfristig hat sich der Konzern aus Zürich eine Marge von 16 bis 19 Prozent vorgenommen.